Etappe 14 – Fischingen nach Steg

An einem weiteren wunderschönen, sonnigen Tag ging es los zur letzten Etappe für diese Tour. Während meine Tante und ich uns laut schnaufend den 1133m nähern, läuft plötzlich mein Sohnemann, der Herr „ich kann nicht mehr“, in einem Affentempo an uns vorbei. Die Aussicht bald auf dem Gipfel anzukommen hat ihn nochmal richtig motiviert.
Als wir endlich auch oben sind, werden wir mit einer wunderschönen Aussicht belohnt. Wir gönnen uns zur Feier des Tages eine leckere Gulaschsuppe in der Gipfelgaststätte und laufen langsam und gemütlich Richtung Tal weiter. In Steg angekommen müssen wir noch ein Weilchen auf den Zug warten und sind dann froh endlich gemütlich sitzend Richtung Heimat zu fahren.
Auf dem Heimweg machen wir noch am Rheinfall Pause bevor wir nach Singen weiterfahren. Noch einmal Herzklopfen beim Grenzübertritt. Aber auch hier gibt es keinerlei Kontrollen. Müde und glücklich erreichen wir unser Zuhause.

Etappe 13 – Tobel nach Fischingen

Am nächsten Morgen zogen wir zu viert los. Leider nur bis zum nächsten größeren Ort. Während wir uns eine Kaffepause gönnten wollte unsere Begleitung nach Hause. Eigentlich wollte sie die 3 Monate Übergangszeit zwischen 2 Jobs nutzen um den Jakobsweg zu laufen. Das ging leider schief. Ihr Rucksack war zu schwer und sie hatte schreckliche Blasen an den Füßen. Ich hoffe sie konnte ihren Weg nach einer Erholungspause fortsetzen.
Wir liefen an diesem Tag noch bis zum Kloster Fischingen. Dort bezogen wir 3 Betten in einem 8-Bettzimmer. Nebenan schlief eine weitere Pilgerin ganz alleine in einem Saal mit 20 Betten. Der Weg scheint hier nicht allzu stark frequentiert zu sein. Wir saßen abends noch im Klostergarten und aßen leckeres Brot aus der Küche mit dem restlichen Brotbelag den wir noch hatten. Morgen war leider schon der letzte Tag. Allerings auch der anstrengenste. Über das Hörnli nach Steg im Tösstatal

Etappe 12 – Märstetten nach Tobel

Für diesen Abend hatten wir noch kein Zimmer reserviert. Wir hatten eine Unterkunftsliste dabei und waren uns sicher, dass wir schon ein Bett bekommen werden. Das Schicksal meinte es dann auch besonders gut mit uns. Auf dem Weg trafen wir 2 Mädels die auch in Märstetten übernachtet hatten. Diese hatten ein Privatzimmer reserviert, wollten jetzt aber weiter laufen als geplant. Kurzerhand boten Sie uns das Zimmer an. Somit konnten wir die Nacht kostengünstig bei einer netten älteren Dame schlafen und bekamen am nächsten Morgen sogar noch ein leckeres Frühstück serviert.

Die Überraschung wartete dann aber noch beim Betreten des Zimmers. Die 3. junge Pilgerin die wir in Märstetten kennengelernt hatten saß dort auf dem Bett.

Etappe 10 – Überlingen nach Konstanz

Sommerferien, herrliches Wetter und die Reise geht weiter.
Dieses mal hatte ich 2 Begleiter an meiner Seite. Meine Tante will, mein Sohn muss. Erzieherische Maßnahme… 🙂
Mit dem Schiff ging es über den Bodensee nach Wallhausen. Von dort ging es immer den blau-gelben Schildern nach. An einer nicht ganz eindeutigen Abzweigung haben wir uns auh gleich für die falsche Richtung entschieden. Somit durften wir einen Umweg über Dettingen machen. Das wiederum brachte ein paar Probleme an der nächsten Kreuzung mt sich. Auch diese war nict ganz eindeutig. Irgendwann hatten wir aber wieder die Muscheln entdeckt und waren auf dem Richtigen Weg nach Konstanz. Statt der angegebenen 14 Kilometer waren es wieder einmal über 20 Kilometer. Deshalb waren wir auch froh als wir unser Hotel am Bahnhof erreicht hatten und uns frisch machen konnten.

Etappe 11 – Konstanz nach Märstetten

Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück mit neuem Tatendrang weiter. Heute stand die Grenzüberquerung in die Schweiz an. Wir waren schon ein bisschen aufgeregt ob es Grezkontrollen gibt, da der Ausweis meines Sohnes abgelaufen war. Das Ganze stellte sich allerdings als unbegründet heraus. Einmal am Einkaufszentrum vorbei, über den Parkplatz und schwupp, schon ist man auf schweizer Boden. Ohne Grenzkontrolle. Ganz unspektakulär. So kamen wir ohne Zwischenfälle bis nach Märstetten. Hier wurde zum ersten mal in einer Pilgerherberge übernachtet.
Die Pilgerherberge in Märstetten wird von Ehrenamtlichen betrieben. Es gibt 2 Pilgerzimmer. Im großen mit 6 Betten wurden die Mädchen untergebracht und im kleinen mit 4 Betten die Jungs. Ein bisschen mulmig war mir schon. Nach dem Eintrag ins Gästebuch und dem obligatorischen Pilgerstempel in den Pilgerpass wurde geduscht, die Betten bezogen und für’s Abendessen/Frühstück eingekauft. Die Preise in der Schweiz veranlassen eine deutsche Hausfrau durchaus zu leichter Schnappatmung.
Abends war es dann genau so wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Man saß zusammen unterhielt sich und die Stimmung war locker und alle Anwesenden nett. Auch die Nacht war angenehm.
So liefen wir am nächsten Morgen fröhlich dem nächsten Ziel entgegen.

Etappe 09 – Pfullendorf nach Überlingen

Auf zur letzten Etappe für diesen Trip. DieWetteraussichten waren vielversprechend. Leicht bis stark bewölkt und nicht allzu warm. So lief ich von meriner Unkunft bis zum Flughafen in Pfullendorf. Ich weiß nicht wie fertig ich ausgesehen habe, denn dort hielt eine ältere Dame im Geländewagen und fragte ob sie mich mitnehmen soll. Ich verneinte und lief weiter.

Leider ging der Weg heute nicht nur durch Wald und Feld, sondern auch öfters an der Straße entlang. Das empfand ich doch als etwas unangenehm, weil es keinen Rad- oder Wanderweg gab. Ich musste also direkt am Straßenrand laufen. Da ich in Sigmaringen leider keinen Pilgerstempel bekam, war ich froh als ich auf den Ramsberg geklettert war und dort in der Kapelle ein Stempeln auf mich wartete. Hier pausierte ich dann auch ein halbes Stündchen um danach meinen Weg fortzusetzen.

In Taisersdorf konnte ich, wie schon am Vortag, die Alpen am Horizont erkennen. Dieses Mal nicht nur als schemenhafte Gebilde sondern schon ziemlich deutlich. Nach Taisersdorf kam ich am Denkmal der beiden DHL-Piloten vom Flugzeugunglück 2002 vorbei. Noch ein Stück an der Straße, dann durfte ich endlich über einen Feldweg und wieder in den Wald abbiegen. Es ging einen kleinen Fußweg immer bergab. So landete ich in Owingen.

Jetzt hatte ich die schwäbische Alb hinter mir und es war nicht mehr weit bis Überlingen. Ich war auch echt froh. Meine Füße brannten und ich hatte das Gefühl, dass meine kleinen Zehen in keiner guten Verfassung waren. Es half aber alles nichts. Ich musste ja trotzdem irgendwie nach Überlingen. Mir kam es vor als ob ich nur im Schneckentempo vorwärts komme. Am Golfplatz vorbeigekrochen, den Feldweg hinunter, unter der B31 hindurch und dann…

Das Ortsschild von Überlingen! Ich hatte es geschafft. Nach über 160km und 6 Tagesetappen endlich am Ziel.

Oder doch nicht? Nein noch nicht ganz. Ich hatte mich mit meinem Mann an der Strandpromenade verabredet. Also doch noch 2km den Berg hinunterschleppen. Zu allem Überfluss fing es auch noch an zu regnen. Ich verstaute meinen Rucksack im Schließfach und machte mich erleichtert auf das letzte Stück zum See. Einen Pilgerstempel wollte ich ja auch noch. Leider hatte es im Münster keinen Stempel. So setzte ich mich in ein Eiscafé an der Uferpromenade unter eine Markise und genoss erst einmal einen Cappuccino. Mein Smartphone offenbarte mir dann, dass es Pilgerstempel in der Touristeninfo oder in der Jodok-Kapelle gibt. Die Touristeninfo war natürlich zu. Nachdem ich mir den Schlüssel für die Kapelle abgeholt hatte, stelle ich fest, dass es auch hier keinerlei Stempel gab. So zog ich ohne Stempel wieder ab.

Mein Mann parkte zufälligerweise gegenüber der Kapelle auf der Straße. Ich war froh nicht mehr viel laufen zu müssen. Nach einem weiteren Cappuccino und nachdem wir den Rucksack geholt hatten, fuhren wir in unserem neuen R4 Spaßmobil nach Hause.

 

 

Etappe 08 – Inzigkofen nach Pfullendorf

Heute musste das Frühstück schnell gehen. Ich wollte unbedingt den Bus um 8 Uhr nach Laiz erreichen. Dort angekommen Rucksack auf, Sachen verstaut und los. Es war noch schön kühl und als es wärmer wurde ging es durch den kühlen Wald. So erreichte ich nach ziemlich genau 3 Stunden Meßkirch, meine Zwischenstation für heute. Nach einer kurzen Kaffeepause und einer kleinen Stadtbesichtigung ging’s weiter.

Der Weg war auch heute wieder nicht gut beschildert, und ich war irgendwann ziemlich genervt. Die Route auf meinem GPS ging nur bis Meßkirch, und ich musste mich auf die Schilder verlassen. Trotzdem erreichte ich mein Ziel Pfullendorf. Nach mehr als 30km und  über 7 Stunden Gehzeit. Ich war wirklich froh endlich am Ziel zu sein. Dafür war der Weg wirklich angenehm. Ohne große Steigungen und meistens durch den Wald.

Etappe 07 – Veringenstadt nach Inzigkofen

Gut geschlafen und gut gefrühstückt und sogar noch ein paar Tipps von der Wirtin mit auf den Weg bekommen. So ging’s heute Morgen los. Leider hatte auch heute weder die Kirche noch das Pfarramt offen. So lief ich ohne Pilgerstempel Richtung Sigmaringen los. Die Etappe heute war nicht gut markiert. Ich war glücklich dass ich Das GPS-Gerät dabei hatte, sonst hätte ich stellenweise nicht gewusst wie’s weitergeht.

Es ging über Veringendorf und Jungingen weiter. in Jungingen steht ein Brunnen an dem ich meine Flaschen mit Trinkwasser wieder auffüllen könnte. Wald und Wiese wechselten sich ab und so kam ich nach etwa 3 Stunden in Sigmaringen an. Im Biergarten gab’s dann Mittagessen, bevor ich in mich in die Altstadt aufgemacht habe. Hier könnte ich im katholischen Pfarrbüro endlich wieder einen Stempel für meinen Pilgerpass abholen.

Die Etappe wurde mit dem Weg nach Inzigkofen vervollständigt. Leider gab’s dort kein Bett für mich. Ich machte mich also mit dem Bus auf den Weg nach Sigmaringen zurück. Wo für mich noch eine kleine Dachkammer übrig war. Egal. Hauptsache ein Bett. Die Füße tun auch nicht mehr so weh.

Etappe 06 – Burladingen nach Veringenstadt

Nach einer unruhigen Nacht ging es mit dem Zug wieder zurück nach Burladingen. Dort habe ich mich erst einmal mit Wasser und Sonnencreme eingedeckt. Die hatte ich auch schon bald nötig. Das Wetter zeigte sich von seiner schönsten Seite. Der Weg war den ganzen Tag ohne nennenswerte Steigungen. Zuerst immer an der Bahnlinie lang bis nach Neufra. Eigentlich wollte ich auf einer Bank am Waldesrand eine Pause einlegen, aber die war schon von einem Stamm Waldameisen belagert. Zuerst hatte ich nur den Ameisenhaufen gesehen. Dann entwickelte sich das Ganze ein bisschen Richtung Horrorfilm. Überall waren Ameisen. In den Blättern hörte man das leise zirpende rascheln das ihre Füße auf dem Waldboden erzeugen. Ich hab mich also nur meiner Jacke entledigt, und bin dann eben weitergelaufen.

Dafür gab es nach Neufra eine Bank im Naturschutzgebiet die mich zur Mittagspause angelacht hat. Nachdem ich hier sogar Handyempfang hatte, habe ich die Zeit genutzt ein Bett für die Nacht zu organisieren. Man lernt ja dazu. Und tatsächlich. Im Lauterstüble in Veringenstadt hatte Ich die supernette Wirtin am Telefon, die mir ein Zimmer hatte.

Nach der Stärkung gings dann durch das malerische und menschenleere Fehlatal bis nach Hermertingen. Nach Hermertingen ging’s zwischen Felswand und Lauchert weiter. Sogar einen Biber könnte ich entdecken.

Obwohl der Wanderführer für diese Etappe 20km angab, und ich dachte das wird ja fast ein Spaziergang, kam ich dann nach fast 26km und mit wehen Füßen in Veringenstadt an. Es war noch nicht mal 16Uhr. Ich hatte heute sogar noch Zeit die Stadt anzuschauen. Leider war die Kirche zu. Somit gab’s keinen Pilgerstempel. Werde ich wohl nochmal vorbeischauen müssen.

Etappe 05 – Dettingen nach Burladingen

Was für ein Tag! Nach einem Frühstück ginge gestärkt wieder auf den Weg. Die Nacht war ganz ok. Ich hatte erst etwas Bedenken dass der Kirchturm nebenan zu laut sein könnte, aber diese Befürchtung war umsonst. Auch die Befürchtung von Muselkater und sonstigen Schmerzen haben sich nicht erfüllt. Lediglich die Füße und ab und zu die Knie beschwerten sich.

Dafür wartete gleich wieder eine Steigung auf mich. Oben angekommen musste ich schon die erste Schicht Klamotten ausziehen. Es ist schon ein bisschen nervig wenn ich den Rucksack absetzen muss. Danach müssen wieder alle Gurte neu eingestellt werden. Hier möchte ich mal ein großes Lob an den netten Rucksackexperten von Larca loswerden. Der Rucksack passt, und ich habe keine verspannten Muskeln. Weder die Schultern noch der Rücken, und das obwohl der Rucksack mit Wasser an die 10 kg wiegt.

Durch den Wald und zwei Vororte geht es weiter bis nach Hechingen.  In Hechingen bin ich dann bis zur Jakobskirche ganz nach oben geschnauft um dann festzustellen, dass der Stempel in der Kirche fehlt. Also wieder den Weg nach unten, neues Wasser besorgt und weiter auf dem Jakobsweg.

In der Kirche von St. Luzen konnte ich meinen Pilgerpass stempeln. Von außen sieht die Kirche unscheinbar grau aus, innen aber gibt es Prunk vom Feinsten.

Immer am Bahndamm entlang ging es In der Sonne dann bis nach Burladingen. Leider war ist das Asia-Haus in dem ich übernachten wollte geschlossen. Ein Anruf im Hotel im Nachbardorf brachte auch keinen Erfolg. Inzwischen war es schon nach 18 Uhr und ich hatte noch kein Bett. Nach kurzen sowie sinnlosen Überlegungen wie Scheune, Kirche etc., habe ich mich entschlossen zum Bahnhof zu wackeln und zu schauen wohin der Zug fährt. In 15 Min kommt man nach Gammertingen. Dort gibt es tatsächlich ein Gästehaus gleich neben dem Bahnhof. Die hatten sogar ein Zimmer für mich. Um kurz nach 20 Uhr stand ich also in meinem Zimmer. Was soll ich sagen? Ein Zimmer mit Wohn- und Schlafbereich, Badewanne, superbequemem Doppelbett und sogar Wlan. Himmlisch.